Mental-Health auf der Führungsebene

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Mental-Health auf der Führungsebene

Mai 7, 2025 Arbeits- und Gesundheitsschutz Job & Beruf Persönlichkeitsentwicklung 0

Frau Beek, die CPO von Statista, hat die neuesten Erkenntnisse aus der Arbeitswelt veröffentlicht, in der Hoffnung, die Unternehmer zu sensibilisieren. In meinen Kursen wird mir häufig mitgeteilt, dass der Krankenstand jährlich in die Höhe katapultiert wird, aber die Hintergründe eher der Einstellung der Mitarbeiter zur Arbeit zugeordnet werden. Ausnahmen bestätigen in diesem Fall die Regel, die andere Seite der Medaille aber auch. 

In einem Zeitraum von 10 Jahren hat mein ehemaliger Arbeitgeber mir einen mehrstündigen Workshop angeboten, um meine Führungskollegen und mich hinsichtlich des hohen Krankenstandniveaus zu sensibilisieren. Wir sollten die Motivation dahinter verstehen, sich krankschreiben zu lassen und dem Arbeitsplatz fernzubleiben. Das Phänomen des hohen Krankenstandes hat sich nur dann gebessert, als die Abwesenheitsquote mit einer Bonuszahlung gekoppelt war. So viel zur Thematik, dass Geld keine Motivationsquelle bildet. In mehreren Gesprächen mit meinen Mitarbeitenden konnte ich feststellen, dass eine Bonuszahlung tatsächlich eine Motivation hinsichtlich positiver Anwesenheitsquote auslöst. Obwohl die Lobby des Leaderships eine andere Meinung vertrat, war Geld stets ein Antrieb, auch unangenehme Aufgaben zu bewältigen. Wie sehen Sie das?

Die Ergebnisse der Statista-Studie zeigen, dass der Krankenstand im psychischen Bereich kontinuierlich zunimmt.  Wie Sie der Grafik entnehmen können, hat sich die Zahl innerhalb von ca. 25 Jahren fast verdreifacht. Der Anteil der Frauen ist 38 % höher als bei den männlichen Vertretern, was den Aufschluss darauf gibt, dass sie auch in häuslicher Gesellschaft psychischen Impulsen ausgesetzt sind. Die Gesundheitsverbände und Krankenkassen wenden sich an die HR-Verantwortlichen und appellieren, dass die folgenden Themen intern mehr beleuchtet werden sollten, um mit folgenden Maßnahmen dem Trend entgegenzuwirken.

  1. Förderung psychologischer Sicherheit: Laut wissenschaftlichen Untersuchungen sind Teams am produktivsten, wenn sie in einer Umgebung arbeiten, die es erlaubt, offen über Fehler, Zweifel und Fragen zu sprechen, ohne negative Konsequenzen zu fürchten. Führungskräfte haben in der Schaffung solcher sicheren Umgebungen eine entscheidende Rolle (Edmondson, 1999).
  2. Etablierung präventiver Maßnahmen: Studien belegen, dass regelmäßige Screenings, leicht zugängliche psychologische Dienstleistungen, Aufklärungskampagnen und Mental Health Days präventiv wirken und dazu beitragen können, psychischen Erkrankungen vorzubeugen (Koeske et al., 1993).
  3. Überwachung der Arbeitsbelastung: Forschungsergebnisse zeigen, dass Burn-out oftmals nicht auf individuelle Schwäche zurückzuführen ist, sondern auf strukturelle Überlastung im Arbeitsumfeld. Es ist daher essenziell, klare Prioritäten zu setzen, realistische Ziele zu formulieren und eine konstruktive Meeting-Kultur zu etablieren. Zudem sollten Resilienz und Selbstmanagement unter Mitarbeitenden gefördert werden (Maslach & Leiter, 2016).
  4. Ausbildung von Führungskräften: Mentale Gesundheit sollte gemäß wissenschaftlicher Erkenntnisse ein zentraler Bestandteil von Leadership-Trainings sein und nicht nur als Randthema behandelt werden, um eine moderne Führung zu gewährleisten (Harvard Business Review, 2018).
  5. Etablierung einer offenen Unternehmenskultur: Es ist wissenschaftlich belegt, dass die Tabuisierung von mentalen Krisen dazu führt, dass Betroffene keine Hilfe suchen. Eine vertrauensfördernde Umgebung und Vorbilder sind notwendig, um Offenheit zu fördern und das Stigma zu reduzieren (Corrigan & Watson, 2002).

Inwiefern ist dieses Thema bereits Teil Ihrer Unternehmensstrategie? Wir versichern Ihnen, dass das Thema in jedem Führungskräfte-Coaching und -Seminar umfassend behandelt wird. Um unseren Fürsorgeaspekt noch zu verdeutlichen, bieten wir jedem unserer Klienten und Kunden Resilienzprogramme an, die Entspannungs- und Stressbewältigungstechniken beinhalten. 

 

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